Dem Druck standhalten, neugierig statt verzagt sein, Veränderungen freudig und mutig statt angstvoll entgegensehen. Resilienz ist im Strudel der Veränderungen die Allwetterjacke gegen die täglichen Bürostürme. Kann man das lernen? Ja, man kann. Man sollte, denn Resilienz ist der Schlüssel zur eigenen Zufriedenheit und auch zum erfüllten Job, auch wenn dieser sich wandelt und uns viel abverlangt.

Resilienz ist ursprünglich ein Wort aus der Werkstoffkunde. Es schildert die Fähigkeit eines Stoffes, nach einer Verformung durch Druck- oder Zugeinwirkung wieder in seine alte Form zurückzukehren. Diese Definition veranschaulicht die Fähigkeit eines Systems, von außen und innen kommende Irritationen auszugleichen oder zu ertragen, ohne seine eigene, ursprüngliche Form einzubüßen oder kaputtzugehen1.

Nach dem die persönliche Resilienz in vielen Unternehmen bereits thematisiert wird, durch Human Resources oder ein betriebliches Gesundheitsmanagement, rückt mittlerweile der Begriff der organisationalen Resilienz stärker in den Mittelpunkt. Er beschreibt die Fähigkeit einer Organisation, flexibel auf Veränderungen (am Markt) reagieren zu können, ohne die innere Stabilität und Identität zu verlieren. Agilität ist dabei ein wichtiges Stichwort, denn agile Unternehmen sind in der Lage, Veränderungsbedarf rechtzeitig zu erkennen und entsprechend schnelle Richtungswechsel gemeinsam zu vollziehen.

Organisationelle Resilienz braucht also eine Struktur, in der die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Kern jeder Organisation zur Resilienz beitragen können. Die Frage nach dem Sinn, agiles Arbeiten, Haltung, Kulturbildung – alle Trends und Themen der letzten Monate und Jahre zahlen auf dieses Thema ein, bereiten den Boden für Elastizität bei gleichzeitiger Stabilität.

Der Internen Kommunikation (IK) kommt bei diesem Thema eine ganz wichtige, strategische Rolle zu:

  • Sie informiert über Veränderungen – als strategischer Partner der Geschäftsführung liegt die kommunikative Begleitung von Veränderungen bei der IK. Sie gibt Orientierungssicherheit: Indem sie relevante Themen und Prozesse aufbereitet und zur Verfügung stellt, Fragen antizipiert und beantwortet, kann sie in dieser Funktion die unterschiedlichen Führungsebenen in ihrer Kommunikation unterstützen.
  • Sie organisiert den internen Dialog – der horizontal, statt hierarchisch-vertikal verlaufen muss. Nur so kann das kollektive Wissen geteilt und genutzt werden, wenn kurzfristige Veränderungen anstehen. Damit kann die IK Ressourcen aufspüren und auch dafür sorgen, dass diese mobilisiert werden. Das stärkt die Wettbewerbsfähigkeit, denn dieses Wissen ist wie ein Fingerabdruck des Unternehmens, das nicht kopiert werden kann.
  • Sie sorgt für Beteiligungsmöglichkeiten – in denen Werte, Visionen und Regeln der Zusammenarbeit und Entscheidungsfindung erarbeitet werden. Die Mitglieder einer Organisation nehmen so eine aktive, gestaltende Rolle ein. Das Ergebnis ruht dann auf vielen Schultern und ist daher besonders robust und resilient in Krisenzeiten.
  • Sie schafft soziale Räume für Kreativität und Austausch – sowohl analog, als auch digital. Die IK wird so auch zum Resonanzboden des Unternehmens, nimmt Schwingungen auf und gibt neue Impulse hinein.
  • Sie sorgt für das richtige Mindset, indem sie Werte und Sinn vermittelt, den Diskurs darüber immer wieder öffnet und so lebendig hält. Sie gibt Mitarbeitenden die Möglichkeit, ihre Werte einzubringen und zu spiegeln. Je mehr ich im Unternehmen meinem Wertesystem treu bleiben kann, desto resilienter werde ich.

Mehr über Organisationale Resilienz erfahren? Hier:

Resilienzkompass der IWKöln

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1: vgl. Bertelsmann Stiftung, Ressourcenförderung in Zeiten ständigen Wandels. Resilienz für Mitarbeiter, Führungskräfte und Unternehmen.