Sind Sie schon dabei, die bewährten Regeltermine vorzubereiten und anzukündigen? Vielleicht einmal im Quartal das Town Hall Meeting, die Mitarbeiterversammlung im Januar und möglichst bald die dringend notwendigen Strategiemeetings mit dem Vorstand. Zurück in die Normalität – und doch irgendwie neu.

Die Fortsetzung etablierter (Kommunikations-)Routinen gibt uns Sicherheit. Ein Gefühl, das wir alle gerade so dringend brauchen. Dass viele Routinen nicht mehr analog stattfinden und dies auf absehbare Zeit auch nicht mehr werden, muss kein Nachteil sein. Ja, sicher, Vorbereitung und Umsetzung sind herausfordernd, schließlich wollen wir mindestens die gleichen guten Ergebnisse in Sachen Information, Motivation, Bindung und Beteiligung erreichen, wie mit den bewährten analogen Methoden. Voraussetzung dafür ist, dass wir die Möglichkeiten virtueller Formate voll ausschöpfen. Und dafür braucht es etwas Wissen und viel Übung. Als Initiatorin und Organisatorin, darf die Interne Kommunikation hier neue Standards setzen:

  • Wenn Ihre Mitarbeitenden regelmäßige Town Halls kennen und schätzen, dann sollten diese auch jetzt wieder stattfinden. Egal ob via TEAMS, Zoom oder ein anderes Tool: Wie bei Live-Formaten, ist es virtuell ebenso wichtig, die Geschäftsführung gut in Szene zu setzen. Das gelingt selten vor der Laptop-Kamera, besser in einem gut ausgeleuchteten Raum mit externer Kamera. Überlegen Sie, ob es Sinn macht, dauerhaft einen Raum dafür einzurichten. Dieser kann auch für Pressekonferenzen, Videobotschaften oder Podcast-Aufnahmen genutzt werden. Dafür braucht es nicht einmal zwangsläufig einen externen Dienstleister. Wägen Sie ab ob es sich lohnt, den Umgang mit Kamera, Licht und Ton als interne Kompetenz neu aufzubauen. Es soll ja kein Spielfilm gedreht werden, hier geht es um ein gutes (Stand-)bild-und-Ton-Erlebnis.

 

  • Eine Mitarbeiterversammlung kann identitätsstiftend sein – wenn sie eine gute Geschichte erzählt und die Mitarbeitenden emotional erreicht. Das geht auch digital und vor allem lassen sich so Menschen einbinden, die normalerweise nicht anwesend sein können – vielleicht weil sie im Schicht- oder Außendienst arbeiten. An die neue Wirklichkeit angepasst, ist so ein Großevent zwar herausfordernd, aber mit professioneller Unterstützung und Kameratechnik eine echte Alternative. Nicht alles muss hier live passieren, vorproduzierte Einspieler geben den Live-Akteuren Zeit, sich zu sortieren und durchzuatmen. Gerade bei unternehmensweiten Angeboten macht es Sinn, die Veranstaltung aufzuzeichnen und im Nachgang allen zur Verfügung zu stellen, die nicht dabei sein konnten – ein echter Mehrwert zu analogen Formaten.

 

  • Der oder die CEO im Videochat? Damit haben viele Unternehmen bereits im Krisenmodus begonnen. Ein gutes Instrument, das auch im „New Normal“ weitergeführt werden sollte. Die Nahbarkeit, die in den letzten Monaten intuitiv entstanden ist, darf gerne institutionalisiert werden. Die Geschäftsführerin oder der Geschäftsführer kann gern von Zuhause am Videochat teilnehmen – ein virtueller Hintergrund im Corporate Design unterstützt den souveränen Auftritt.

 

Das Gute an dieser Zeit ist: Wir dürfen experimentierfreudig sein und auch mal etwas ausprobieren, das dann nicht unbedingt in Serie geht. Das Vertrauen in die eigene Anpassungsfähigkeit hat zugenommen und viele Mitarbeitende gehen neue Wege mit. Unser Tipp: Öffnen Sie auch den Input-Kanal der Internen Kommunikation, denn das Wissen über und die Erfahrungen mit digitalen Formaten sind sicherlich auch in Ihrem Unternehmen weit gestreut. Häufig tauscht man sich auch im privaten Umfeld über neue Erlebnisse im Unternehmen aus und bringt dies als Anregungen mit ins eigene Haus. In großen Unternehmen finden sich oft auch einzelne Teams, die wagemutiger und damit auch versierter als andere sind. Dieses Wissen sollte bei der Internen Kommunikation ankommen, damit es letztlich allen zugutekommt.

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