Ein Gastbeitrag von Jeanette Wygoda zum Besuch der DPRG-Landesgruppe Nord und des Arbeitskreis IK & Change bei Hapag-Lloyd in Hamburg.
Den Firmensitz von Hapag-Lloyd am Hamburger Ballindamm kennen nicht nur die Hanseaten, auch bei Touristen ist das Traditionshaus ein beliebtes Fotomotiv. Groß war deshalb die Freude über eine Einladung der Kollegen zu einem gemeinsamen DPRG Nachmittag der Landesgruppe Nord und des Arbeitskreises IK & Change am 19. Februar 2019 in der Hamburger Innenstadt.
Rund 50 DPRG-Mitglieder und Gäste waren der Einladung von Nils Haupt, Senior Director Corporate Communications bei der Hapag-Lloyd AG, und Andrea Montua, Vorstandskollegin der Landesgruppe Nord, am 19. Februar in Hamburg gefolgt. Einem gemeinsamen Lunch mit Blick auf die Alster schloss sich ein erster Blick in die Historie einer der führenden Container-Reedereien an: Die heutige Hapag-Lloyd AG entstand 1970 aus dem Zusammenschluss HAPAG und dem Norddeutschen Lloyd. Die Wurzeln von HAPAG reichen bis 1847 als die Reederei „Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft“ gegründet wurde. Das Motto von HAPAG lesen die Besucher im Stammsitz noch heute: „Mein Feld ist die Welt“.
Der Namensgeber des Ballindamms, Alber Ballin, trat Ende der 1880er Jahre in das Unternehmen ein und sollte für die kommenden 40 Jahre dessen Entwicklung prägen. So legte er beispielsweise den Grundstein für den Beginn des Kreuzfahrt-Tourismus. Ballin war darüber hinaus ein hervorragender Netzwerker und zählte den deutschen Kaiser Wilhelm II. zu seinen Freunden, dem er in seinem Haus ein eigenes Zimmer einrichtete.
Doch auch für die Stadtentwicklung Hamburg war Ballin prägend, denn er machte Hamburg zu Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts groß, in dem er die „Auswandererstadt“ im Stadtteil Veddel bauen ließ. Hier konnten sich die Auswanderer von ihrer Anreise quer durch Europa erholen, bevor sie die Strapazen der Atlantik-Überfahrt antraten. 1905 bereitete sich auch eine Familie aus der Pfalz im Auswandererzentrum auf ihre Schiffsreise nach Amerika vor. Der Enkel dieser Familie ist heute Präsident der Vereinigten Staaten.
Das aufkommende Containergeschäft in den 1990er Jahren änderte die Welt der Reeder grundlegend. Der Zusammenschluss zur Hapag-Lloyd AG im Jahr 1970 sicherte das Überleben der norddeutschen Reedereien und legte den Grundstein für das weitere Wachstum. „Wir sind Profiteure der Globalisierung“, so Nils Haupt. Das spiegelt sich auch in der Kommunikation wider: Nur noch rund 15 Prozent der Mitarbeiter sind in Deutschland tätig, der Rest ist über den Globus verteilt.
Hanseaten und Reeder tragen ihr Herz nicht auf der Zunge und zeigen sich in der Kommunikation eher verschlossen. „Für Kommunikatoren ist diese Mischung eine Herausforderung“, gestand Nils Haupt. Doch die Herausforderung hat sein Team inzwischen erfolgreich gemeistert. Den Kulturwandel nach innen anzustoßen und zu begleiten und sich nach außen kommunikativ von der Konkurrenz abzuheben, so lauten die Leitplanken der Unternehmenskommunikation von Hapag-Lloyd.
Tim Seifert, Teamleiter PR und Interne Kommunikation, berichtete in seinem sich anschließenden Vortrag von einer rasanten Entwicklung in der Internen Kommunikation: In wenigen Jahren wuchs die interne Berichterstattung von 0 auf 700 interne Meldungen im Jahr 2018. Diese beeindruckende Zahl führte zu einer regen Diskussion mit dem Publikum. Ob 700 Meldungen im Jahr die Mitarbeiter nicht überfordern, fragte eine Teilnehmerin. Seifert berichtete, dass die Kolleginnen und Kollegen die große Auswahl sehr schätzen und sich die Themen raussuchen, die sie interessieren. Auch brauche es keine ausgeklügelte Strategie, um mit den Mitarbeitern in Kontakt zu treten: „Menschen erreicht man mit gesundem Menschenverstand“, so sein Fazit.
Für 2019 hat sich die Hapag-Lloyd-Kommunikation drei Schwerpunkte gesetzt: Die neue Strategie des Unternehmens erfolgreich zu kommunizieren sowie die Herausforderungen möglicher Handelsbeschränkungen ebenso kommunikativ zu meistern wie die neuen extrem restriktiven Treibstoffregelungen ab 2020.
Zum Abschluss gab Laura-Jane Freutel, Expertin für Film und Social Media bei Hapag Lloyd, einen Überblick über die Social Media Aktivitäten des B2B-Unternehmens. Nicht nur die Business-Netzwerke wie LinkedIn oder Xing werden bespielt, auch Facebook, Twitter und Instagram gehören zum Social Media Portfolio des Carriers. Sich bewusst vom Wettbewerb abzusetzen ist eine der Prämissen, Mitarbeiter als Influencer zu verstehen, eine andere. Ziel des intensiv bespielten Instagram-Accounts beispielsweise ist es, Menschen Einblicke in die Welt der Container-Schifffahrt zu erlauben, die den meisten von uns ansonsten verschlossen blieben. Dabei spielen auch bewegte Inhalte eine große Rolle: Inzwischen produziert Hapapg-Lloyd rund 75 Videos pro Jahr. Von Tutorials über Timelapses bis hin zu Slideshows ist die Bandbreite groß.
Alles in allem ein wahrlich informativer Nachmittag im Traditionsunternehmen Hapag-Lloyd und ein gelungener Start der Landesgruppe Nord ins Jahr 2019. Ein Teil der künftigen Veranstaltungstermine stehen bereits fest – fühlen Sie sich eingeladen, (auch) beim nächsten Mal dabei zu sein:
9. Mai: Besuch der Landesgruppe Nord und des Arbeitskreises IK & Change bei „Telekom hilft“ in Kiel – ein Blick hinter die Kulissen der Social Media Aktivitäten der Telekom
26.September: Arbeitskreis IK & Change zu Besuch bei BOSCH in Stuttgart
27. November: Arbeitskreis IK & Change in Frankfurt am Main
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