Fotos und Videos konsumieren wir über soziale Netzwerke, Online-Medien und -Formate. Kurzer Text, viel Bild und immer wieder mal Bewegtbild. Wenig Zeit, schnelle Momente für unsere volle Aufmerksamkeit. Was erstaunt: In der internen Kommunikation wird diese Kraft des Visuellen nach wie vor noch viel zu sehr vernachlässigt. Dabei ist es doch auch hier so, dass wir nur punktuelle Chancen haben, um unsere Kolleginnen und Kollegen für die Botschaften zu gewinnen.

Ja, natürlich: Uns allen ist nicht neu, dass wir etwa 80 Prozent der Informationen über die Augen aufnehmen. Doch wussten Sie, dass gut ein Viertel des Gehirns an der Verarbeitung dieses Inputs beteiligt ist? Damit ist das Sehen der Chef im Sinnessystem der Menschen.

Mit dem Wissen um diese Abläufe dürfte eigentlich keine interne Kommunikation mehr auf die Macht der Bilder, Grafiken, Videos und Animationen verzichten. Und auch wenn digitale Tools heute viele Möglichkeiten bieten, visuelle Produkte selbst zu kreieren, können wir nur raten, jemanden zu fragen, der sich damit auskennt. Kommunikationsdesigner kennen das Zusammenspiel von Form, Farbe und Typographie und generieren Wirkungen aus dieser Komposition.

Falls Sie bei diesem Thema noch ganz am Anfang stehen, das Visuelle also eine untergeordnete Rolle in Ihrer IK spielt, dann sollten Sie mit kleinen Schritten beginnen:

  • Definieren Sie ein Ziel, das Sie in Bezug auf die Gestaltung der internen Kommunikation erreichen wollen. Die Aufmachung Ihrer internen Themen spiegelt auch die Wertschätzung gegenüber den Adressaten wider. Ziel sollte deshalb sein, dass der Auftritt nach innen in Sachen Wertigkeit gut mit dem externen Erscheinungsbild mithalten kann.
  • Beraten Sie sich mit jemandem vom Fach. Sollten Sie keinen Experten im Unternehmen haben, suchen Sie sich jemanden, der Sie extern berät. Ein Grafiker oder eine Grafikerin kombiniert den Blick von außen auf Ihre Produkte, auf das Corporate Design und Ihre definierten Ziele zu Ideen, mit der die IK attraktiver kommunizieren kann.
  • Beginnen Sie, sich als interne Marke zu etablieren. Das kann mit einem kleinen Visual im Rahmen des Corporate Designs geschehen oder mit einem optischen Rahmen, der Ihre Infos kenntlich und ansprechend verpackt.

Mehr als schön machen

Sobald die Kreation einen festen Platz in Ihrer IK hat, gilt es, diese weiterzuentwickeln. Denn mit der stetig wachsenden Informationsfülle ist die Herausforderung schon komplexer: Wir müssen den Kollegen Orientierung, visuelle Anker geben, um aus dem täglichen Informationsüberfluss die wichtigen Dinge zu filtern. Deshalb denken erfolgreiche interne Kommunikatoren in Kampagnen, um mit ihren Themen bei den Zielgruppen anzukommen.

Damit die Zusammenarbeit mit dem Kommunikationsdesigner zur kreativen Symbiose wird und die Ergebnisse überzeugend, braucht es drei Zutaten:

  • Briefing: Formulieren Sie gegenüber den Kollegen klar und präzise, was genau das Ziel der Kommunikationsmaßnahme ist und was Sie dafür brauchen. Ein gemeinsames Verständnis für das Ergebnis der Zusammenarbeit steht am Ende dieses Briefings. Diese Zeit sollten Sie sich unbedingt nehmen, um die noch wertvollere (und meist knappere) Zeit des Umsetzens nicht für Ergebnisse zu verschwenden, die neben dem Punkt landen.
  • Zeit: Zeitdruck limitiert die Kreativität. Kommunizieren Sie bereits im Ideenstadium miteinander. Ein visueller Mensch interpretiert die Dinge oft anders und deshalb lohnt es sich, ihn rechtzeitig ins Boot zu holen – auch für wertvollen Input, statt nur auf den Output zu setzen. So können die kreativen Kollegen oft viel besser einschätzen, welches Medium am besten zur Botschaft passt.
  • Authentizität: Die Verpackung eines Themas muss authentisch sein. Wie das Outfit bei Menschen wirkt sie nur, wenn sie zum Inhalt passt. Eine authentische Aufmachung schafft Glaubwürdigkeit und die ist es doch, auf die es uns in der internen Kommunikation ankommt. Nur wer glaubhaft ist, kann überzeugen. Daraus resultiert auch, dass man nicht jedem Trend in der IK-Welt folgen muss. Nicht jede Mode passt zu meinem Unternehmen, zu meiner Botschaft oder meiner Kampagne.

Auch für diesen Beitrag haben wir unsere kreativen Kolleginnen mit einbezogen, um ihre Meinung zu hören und ihre Wünsche an die Zusammenarbeit zu erfahren. Fakt ist, dass sie viel mehr tun, als unsere Botschaften schön zu verpacken. Ihre kreative Begleitung macht den Unterschied zwischen „Senden“ und echtem „Erreichen“.

 

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